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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 381

1849 - Münster : Coppenrath
381 von Opferthieren wurde von den Haruspices vollbracht, die aber kein besonderes Collegium bildeten; 3) die Vorsteher der sibp klinischen Bücher, deren anfangs 2, duumviri sacro- rum genannt, dann 10, seit Sulla 15 waren, mußten in bedenk- lichen Tagen auf Befehl des Senats die von Tarquinius super- bus angekauften Bücher nachschlagen. 4) Die 20 Fecialen (S. 51), deren Vorsteher pater patratus hieß. Sie mußten Kriege feierlich ansagen, Friedensschlüsse und Bündnisse im Na- men des römischen Volkes beschwören. 5) Die Vestalischen Jungfrauen (S. 51), anfangs 4, seit Tarquinius Priscus 6, standen unter Aufsicht des Pontifer marimus, von welchem sie in einem Alter von 6 bis 10 Jahren gewählt wurden. Sie mußten 30 Jahre in der Göttin Dienst bleiben, den sie in den 10 ersten Jahren lernten, in den folgenden 10 verrichteten und in den letzten 10 lehrten. Sie trugen ein weißes Gewand und eine Stirnbinde (infula). 6) Die Salier (S. 51). 7) Die arvalischen Priester (lratres arvales), 12 an Zahl, muß- ten jährlich der Ceres ein besonderes Opfer bringen und hiemit die Weihe der Felder verbinden. 8) Die Luperci, Priester des Pan, feierten die Lupercalia zur Entsündigung der Heerden und ihrer Hirten. Die Priester für den Tempeldienst einzelner Gottheiten hie- ßen Fla min es, und ihrer waren 15. Den Vorrang unter ihnen hatten die Priester der drei obersten Schutzgottheiten Rom's, des Jupiter, des Mars und Quirinus (Hamen Dialis, Martia- lis, Quirinalis), und unter diesen war wieder der Priester des Jupiter, der Flamen Dialis, der erste. Dieser und die vesta- lischen Jungfrauen hatten auch Lictoren. (S. 52). — Zur Be- sorgung der von den Königen dargebrachten Staatsopfer wurde nach Abschaffung der königlichen Regierung ein besonderer Op- ferkönig (rex saerorum) eingesetzt (S. 73). Der Cultus, welcher entweder den ganzen Staat oder einzelne Familien und Personen betraf, bestand in Gebeten und Gelübden, in Opfern und Begehung von Festen und Spielen zu Ehren der Götter. Die Hauptfeste kehrten regelmäßig an bestimmten Tagen des Jahres wieder; andere wurden bei be- sonderen Veranlassungen vom Magistrate besonders angeordnet.

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 39

1849 - Münster : Coppenrath
39 den ganzen Erdkreis erwarb, steht einzig in der Geschichte da. Und als aus dieser Stadt schon eine Weltmonarchie geworden war, war es immer noch die Stadt selbst, die ewige Roma, in ^ welchem man nicht bloß den Mittelpunkt, sondern gleichsam den Inbegriff des Ganzen sah; in dem man den Begriff des Staa- tes, die Idee des ganzen Reiches zu finden gewohnt war. Diese Stadt stand anfangs unter Königen; dann ward sie zur Re- publik und sank zuletzt unter der Herrschaft von Kaisern. Dem- nach wird die römische Geschichte am füglichsten in folgende drei, durch wesentliche Merkmale sich unterscheidende, Zeiträume eingetheilt. Erster Jeitraum. Rom unter Königen. 754—509 vor Chr. (1—245 I. d. St.) Wie die Borgeschichte Roms ungewiß und voll Fabeln war; so haben wir auch von den ersten Jahrhunderten Roms manche , fabelhafte, durch Dichtung und Sage vielfach ausgeschmückte Nachrichten.4 Nom soll sieben Könige gehabt, und diese im Gan- zen 245 Jahre regiert haben. In ihrer Hand liegt die oberste Leitung der öffentlichen Angelegenheiten; indessen nehmen Senat und Volksversaunnlungen der Patricier daran Theil. Das Kö- nigthum selbst erscheint in Rom als eine vom Volke übertragene Gewalt, die auch mit dem Tode des Königs wieder an dasselbe zurückfällt. Bei der Erledigung des Thrones tritt ein Interreg- num ein, dessen wesentliche Aufgabe die Bewerkstelligung einer- neuen Wahl ist. Wie die Verfassung, so wird auch das Reli- gionswesen und die bürgerliche Ordnung durch Einrichtungen und Gesetze ausgebildet. Nach Außen hin sind Roms Waffen fast in ununterbrochenem Fortschreiten, und anr Ende des Zeitraums ist ganz Latium unterworfen. Überhaupt bilden die sieben Könige eben so viel Abschnitte, da eines jeden Königs Regierung durch einen bedeutenden Fortschritt in der einen oder der andern Rich- tung bezeichnet ist.

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 6

1849 - Münster : Coppenrath
6 ______ Auch für Handel und Verkehr hat Italien eine überaus günstige Lage. Durch das Mittelmeer, welches dasselbe von drei Seiten umströmet, steht es nicht nur mit den gesegnetsten Län- dern von Europa, sondern auch mit dem reichen Asien und auch Afrika in naher Verbindung. In der ältesten Zeit führte die schöne Halbinsel noch keinen Gesammtnamen. Wie in Griechenland und Kleinasien, so hatte auch hier die Natur selbst durch trennende Berge und Flüsse eine Menge kleiner, unabhängiger Landschaften gebildet, von denen jede nach dem in ihr wohnenden Volke besonders benannt wurde. Ombrica hieß der nordöstliche Theil der Halbinsel, Japygia der südöstliche, Önotria der südwestliche, Ausonia oder Opika die Ländergruppe vom Laus bis zur Tiber, Tyrrhenia die von der Tiber bis zum Apennin. So bezeichnet auch Jtalia ursprüng- lich nur einen besonderen und zwar den südlichsten Theil der Halbinsel, den Küstenstrich zwischen Tarent und Posidonia. Mit der Zeit aber wuchs die Ausdehnung dieses Namens, und um das Jahr 266 vor Ehr., als die Römer erobernd ihre Herr- schaft über die ganze Halbinsel ausgedehnt hatten, wurde „Ita- lien" der Gesammtname desselben. >) Desungeachtet fuhren auch da noch sowohl römische als griechische Dichter fort, manche der alten Benennungen bald für das ganze Land, bald für einzelne Theile desselben zu gebrauchen. Die Griechen insbesondere nann- ten Italien auch wohl Hesperien oder Westland, weil es ihnen gegenüber nach Westen lag. In unserer Zeit theilt man Italien der leichteren Übersicht wegen gewöhnlich in drei Theile: Oberitalien, oder das Land von den Alpen bis zu den kleinen Flüssen Rubico und Macra. Mittelitalien erstreckt sich von jenen beiden bis zum Silarus (Silo) und Frento (Fortore). Unteritalien vom Silarus und Frento bis zur äußersten Südspitze des Landes hinab. l) Der Name Italien ist wobl abzuleiten von dem Volke der Ita- ler, oder, nach Aristoteles, von einem önotrischen Stammfürsten Italus; nicht aber von huxog (vitulus) wegen der vielen Rinderheerden daselbst, wie wir dieses bei Festus: „Italia dicta, quod magnos ¡talos i. e. bo- ves habeat.“ und andern lesen.

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 51

1849 - Münster : Coppenrath
51 tungen wurde er der Stifter und Ordner der römischen Staats- religion. Mit Wohlthun begann seine Herrschaft. Er vcrtheilte die von Romulus eroberten Ländereien, weihete die Grenzsteine, zur Sicherung des Eigenthums, dem Jupiter Terminalis und stiftete das Fest der Terminalien, welches die Nachbarn in ge- selliger Freude feierten. Er bauete Tempel und Altäre, beson- ders den Janus- oder Friedcntempel, der nur im Kriege für Gebete um Frieden offen sein sollte. Unter seiner friedlichen Regierung blieb derselbe geschlossen. Er stiftete religiöse Fest- lichkeiten und Opfer und suchte überhaupt ein friedliches, auf Religion gestütztes Volksleben zu begründen. Unter ihm wurden auch mehre Priestercollegien gegründet, unter andern: 1. die Pontifices, welche die Aufsicht über das ganze Religions- wesen hatten und zugleich eine gewisse Gerichtsbarkeit ausübten über Personen und Sachen, die mit dein Cultus in näherer Ver- bindung standen. Der Pontifices waren seit Numa's Bestim- mung vier, wahrscheinlich aus jedem der beiden älteren Stämme, Ramnes und Tities, zwei. An ihrer Spitze als Fünfter stand ein Pontifer Marimus. — 2. Die Vestalischen Jung- frauen, welche hochgeehrt das heilige Feuer der Vesta bewach- ten, aber auch das verletzte Gelübde der Keuschheit mit der furchtbaren Strafe, lebendig begraben zu werden, büßen mußten. Unter Numa waren derselben vier, je zwei aus jedem der älte- ren Tribus. — 3. Die Fecialcn,-) deren zwanzig waren. Durch sie wurden Bündnisse und Friedensverträge geschlossen und Kriege feierlich angekündigt/ — 4. Die Salier, zwölf an der Zahl und Priester des Mars, bewahrten den vom Himmel ') Tie Ableitung ist unbestimmt. Der Pontifex Mucius Scävola leitet es von posse et facere ab; Varro von pons, weil von jenen Dfceiv, Priestern der pons Sublicius zuerst erbaut und dann oft wieder hergcstcllt sei, um diesseits und jenseits der Tiber Opfer bringen zu können; und die Griechen übersetzen es mit ytcpvqonoioi. Aber jene Brücke soll erst von Ancus Martius erbaut worden sein. Andere nehmen cs für pom- pifices, wodurch ihre Leitung aller gottesdienstlichen Aufzüge und Ceremo- nien bezeichnet sein würde. 2) Wohl von foedus facere abzuleiten. — Ac belli quidem aequitas sanctissime fetiali populi Rom. jure praescripta est. Cic. de off. I. 11. — Übrigens schreibt Cicero selbst ihre Einsetzung dem Könige Tullus Hostilius zu (de.rep. Ii. 31.) 4*

5. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 243

1849 - Münster : Coppenrath
243 gien das Recht, sich selbst zu ernennen, wiedergegeben wurde. Die, Wiederherstellung des alten Brauches war wegen der viel- fachen Wahlumtriebe sehr nützlich. Zugleich wurde die Zahl der Pontifices und Augures auf fünfzehn vermehrt. 5. Die lex de provineiis ordinandis beschränkte die oft mißbrauchte Gewalt der Statthalter, welche fortan ohne Erlaubniß des Senats die Gren- zen ihrer Provinz nicht überschreiten, Krieg anfangen oder Ge- fangene verkaufen durften. 6. Die leges de quaestionibus per- petuis, wodurch frühere Criminalgesetze bei den feststehenden Ge- richten-^) wiederholt und geschärft, oder neue Strafgesetze gegen aufgekommene Verbrechen festgesetzt wurden; so gegen Meuchel- mord, Giftmischerei, Brandstiftung, Falschmünzerei, Testaments- verfälschungen. Dura, diese und andere Maßregeln schien ihm der Staat hinlänglich geordnet und gesichert zu sein; und nun, im Anfänge des Jahres 79, erklärte er plötzlich von der Rednerbühne herab dem versammelten Volke mit feierlicher Stimme, daß er seine Dictatur niederlege. Die ganze Versammlung war voll Erstau- nen! Zugleich erbot er sich, Jedem, der es verlange, von seinen Handlungen Rechenschaft abzulegen. Natürlich verlangte diese Keiner. Denn- wer wollte Ankläger, wer Richter sein, dem fürchterlichen Manne gegenüber, der noch immer mit einem Winke Hunderttausende unter die Waffen rufen konnte! Er dankte seine Wache ab, entließ die Steteren und ging als ein- facher Bürger nach Hause. Ein junger Mensch ging hinter ihm her und stieß Schmähungen gegen ihn aus. Gegen diesen wandte er sich um, mit den Worten: „Du wirst die Ursache sein, daß nach mir nie ein Äictator seine Macht niederlegen wird." — Er zog sich nunmehr nach Cumä in die ländliche Einsamkeit zu- rück und widmete den Abend seines Lebens den Wissenschaften und dem sinnlichen Vergnügen. Er litt an einer langen, eckel- haften Krankheit* 4), an welcher er im sechzigsten Lebensjahre starb. Sein Tod (78) wurde durch ein prunkvolles Leicheube- gängniß und durch die stolze, von ihm selbst entworfene Grab- schrift verherrlicht: „Niemand hat den Freunden mehr genutzt und den Feinden mehr geschadet, als Sulla." •H) Siehe Seite 203. 4) Nach Plutarch litt er an der Phthiriasis ober Läusesucht. Ig*

6. Die alte Geschichte - S. 29

1872 - Münster : Coppenrath
29 Mehre solche Htten zusammen, die nach und nach fester und gerumiger wurden und so den Uebergang zu den Husern machten, bildeten das erste Dorf, das sich mit der Zeit zu einer kleinen Stadt erweiterte. Kam, welchen die Bibel einen Ackersmann nennt, heit daselbst auch der erste Erbauer einer Stadt, Henoch nmlich, die er so zu Ehre seines Sohnes Henoch nannte. Der Anbau mehrer Menschen in derselben Gegend fhrte auch zu den ersten Begriffen des Rechtes der das Mein und Dein. Ursprnglich war die ganze Erde Gemein-gut. Dasjenige Grundstck aber, welches Jeder fr sich ins-besondere bearbeitete und pflegte, betrachtete er auch als sein Eigenthum und bezeichnete und schtzte es durch einen umzo-genen Zaun oder Graben. Das Zusammenleben so vieler Men-schen von den verschiedensten Anlagen gewhrte gegenseitige Aufmunterung und Hlfe bei der Arbeit. Zufall oder Roth brachte eine Erfindung und Verbesserung nach der anderen zum Vorschein und erhhte so den Reiz des geselligen Lebens. Aber auch zur Erkenntni und Verehrung Gottes trug wesentlich der Ackerbau bei. Denn indem er nach und nach das Uebergewicht der die anderen Beschftigungen gewann und die Menschen zu bleibenden Wohnsitzen fhrte, begrndete er zugleich das Familienwesen, durch welches die Liebe zu Gott befestigt und in frommer Erziehung weiter verbreitet werden konnte. Der Landmann, welcher den Samen ausstreut, wei es wohl, da er ihm den Wachsthum nicht geben kann. Er bedarf dazu vom Himmel des Regens sowohl als des Sonnenscheines. So lernt er in Gott den Geber alles Guten erkennen. In seinem Namen bebauet er das Feld, an ihn wendet er sich mit Weib und Kind im frommen Gebete und erflehet den Segen des Himmels; ihm bringt er mit dankbarem Herzen die Erstlinge seiner Frchte als Opfer dar. Theuer wie dem Menschen der Boden ist, den er selbst bebaut, und der seine Schweitropfen lohnt, ist ihm auch die Wohnung, die ihn aufnimmt. In ihr erfreut er sich mit I

7. Die alte Geschichte - S. 17

1872 - Münster : Coppenrath
1 r 17 in einem Bilde zu sprechen, die Wiege der ganzen Menschheit war. Leider aber sind alle Versuche hierzu fruchtlos geblieben. Denn die nachher eingetretene Sndfluth hat die Oberflche der Erde so verndert, da die Spur nicht wiederzufinden ist. 2. Allmlige Ausbreitung der Menschen; ihre erste Lebensweise. So lange Adam und Eva mit ihren ersten Kindern noch allein lebten, fanden sie wohl rund um sich her, was zur Befriedigung der nchsten Bedrfnisse des Lebens erforderlich ist, Nahrung, Kleiduna und Wohnung. Der gtige Gott ernhrte und erhielt sie, wie er die Vgel und andere Geschpfe um sie her ernhrte und erhielt. In der anmuthigeu Gegend Auens, in welcher sie lebten, herrscht fast ein immerwhrender Frhling. Die schnsten und wohlschmeckendsten Frchte wachsen dort wild und kommen sogar mehrmal im Jahre zur vollendetsten Reife. Diese brauchten sie also nur zu pflcken. Und weil die Luft bort stets heiter und mild ist, so reichte auch die leichteste Bedeckung hin. Die ersten Menschen gingen vor ihrem Snben-falle noch nackt; erst nach demselben bedeckten sie sich aus Scham mit groen Feigenblttern. Spter konnten auch Thierfelle zur Kleidung dienen. Gegen bermige Hitze der Sonne fanden e Schutz unter dem khlenden Schatten der Bume; die grne Flur unter dem freien Gewlbe des Himmels bot ein erquickendes Lager dar. Die wilden Thiere, die ohnehin eine natrliche Scheu vor den Menschen haben, bndigte ihr krftiger Arm, und wenn dieser nicht zureichte, half ein tchtiger Baumstamm, welchen man sich abri, und mit welchem man khn auf sie losging. So finden wir als die lteste Waffe die Keule. Mit dieser tdtete auch Kam seinen Bruder. Selbst Steine, die man schon aus der Ferne schleudern konnte, dienten zur Vertheidi-gung. Noch in spteren Zeiten gebrauchte man diese. Der junge David tdtete hiermit den Niesen Goliath. Unsere Vorfahren, die alten Deutschen, hatten sogar Streitxte von Stejn. Weittr's Weltgesch. t 30. Aufl. 9 I

8. Die alte Geschichte - S. 18

1872 - Münster : Coppenrath
18 Immer weiter und weiter muten aber die Menschen aus-einanderziehen, je mehr ihre Anzahl wuchs, und die Lebens-mittel abnahmen. Sie zogen gewhnlich den Lauf der Flsse, als natrlicher Wegweiser, entlang, weil dann ein Jeder atch das nthige Wasser zur Hand hatte. So muten sie wandern, muten in der neuen Gegend, die vielleicht nicht so fruchtbar war, von Mangel und Noth bedrngt werden, da sie sich selbst fragten: Wie helfen wir uns?" Ein solcher Mangel aber war jetzt fr den Menschen recht wohlthtig. Denn dieser spornt ihn zum Nachdenken und bringt die Geistesfhigkeiten, die Gott in ihn gelegt hat, in Anregung. Er sollte die Freude haben, Alles durch eigene Thtigkeit zu erfinden. Htte ihm aber jetzt noch die Natur Alles von selbst dargeboten, so wrde er am Ende wohl ganz in Unthtigkeit und Trgheit versunken sein, und alle die herrlichen Anlagen seines Geistes wren unent-wickelt geblieben. Selbst die Thiere des Feldes wrden ihn in gar manchen Stcken bertroffen haben. Denn auch in diese hat der Schpfer manche Anlagen und Fertigkeiten gelegt, die den Menschen zum weiteren Nachdenken führen knnen. So wurde selbst die Strafe der Snde zu einer vterlichen Wohl-that fr den Menschen. Ueberall aber, wo seine Krfte nicht mehr ausreichten, half die Vatergte Gottes nach. Die lteste Beschftigung, die Gott den ersten Menschen anwies, war der Ackerbau. Uralt wie dieser ist auch die Viehzucht. An derselben Stelle, wo die Bibel Kain einen Ackersmann nennt, nennt sie seinen Bruder Abel einen Schafhirten. Das Leben der Menschen in der Urzeit war im Ganzen noch hchst einfach und der Natur angemessen. Darum erreichte auch ihr Alter eine so staunenswerte Hhe. Das hchste Leben ist jetzt siebenzig, achtzig Jahre. Eine Seltenheit sind hundert Jahre, und der hundert sechzig Jahre hat man mit Gewiheit gar kein Beispiel. Wie ganz anders jene Greise vor der Sndfluth! Moses rechnet ihr Alter zu fnfhundert 1

9. Die alte Geschichte - S. 37

1872 - Münster : Coppenrath
37 13. Abraham (2000 Jahre vor Chr.). Man htte denken sollen, jene furchtbare Strafe Gottes, die Sndfluth, wrde wohl allen Nachkommen des Noe (Noah) zu einem ewig warnenden Beispiele gedient haben. Nichts desto weniger verlieen sie wieder die Wege des Herrn und versan-ken in Snden und Laster. Gott, den Schpfer aller Dinge, kannten sie nicht mehr, seine Werke beteten sie als Götter an. Hier war der Einflu, welchen Sonne, Mond und Sterne auf unsere Erde haben, Veranlassung, da man sie als Götter ver-ehrte. Auch wurden wohl einzelne Thiere abgttisch verehrt, besonders solche, die sehr ntzlich, aber auch solche, die sehr schdlich waren, jene aus Dankbarkeit, diese aus Furcht. Ja, Viele beteten sogar Götter an, die sie sich selbst aus Holz gezimmert, aus Erde geknetet hatten. Unter solchen Grueln der Abgtterei, die sich immer wei-ter verbreiteten, wre wohl zuletzt die einzig wahre Erkenntni Gottes gnzlich untergegangen. Da erwhlte Gott aus Er-barmen gegen das Menschengeschlecht einen frommen und tu-gendhaften Mann mit Namen Abraham und machte ihn zum Stammvater eines ganzen Volkes. In diesem Volke sollte die wahre Erkenntni Gottes nicht nur erhalten, sondern auch der das ganze Menschengeschlecht verbreitet werden. Es fhrte den Namen Israeliten von Jakob, der auch Israel, d. i. der Starke, genannt wurde. Von Judo, einem der Shne des Jakob, heit es auch Juden. Den Namen Hebrer, d. i. von jenseits gekommene Fremdlinge, erhielt die Familie Abrahams von den Kanaaniten. Abraham, der Stammvater dieses Volkes, der deshalb auch Patriarch oder Erzvater genannt wird, war ein beraus tugendhafter Mann. Er weidete als Nomade seine Heerben in Mesopotamien, in den fruchtbaren Thlern zwischen den Flssen Euphrat und Tigris. Hier lebte er als Fürst unter der Menge der Hirten, die feine Heerden hteten. Er diente von Jugend auf dem wahren Gotte. Deshalb war auch Gott I

10. Die alte Geschichte - S. 41

1872 - Münster : Coppenrath
41 Unterdessen kamen ismaelitische Kaufleute mit ihren Kameelen aus dem Gebirge dahergezogen. Da sprach Inda zu seinen Brdern: Was hilft es uns, wenn wir unfern Bruder umbringen? Es ist besser, da wir ihn verkaufen, er ist doch unser Bruder." Und sie zogen ihn wieder aus der Cifterne und verkauften ihn an die ismaelitifchen Kaufleute. Joseph weinte und flehete; aber da half nichts, die fremden Männer nahmen ihn mit sich nach Aegypten. Die Brder aber tunkten den Rock des Joseph in das Blut eines geschlachteten Ziegenbockes, schickten ihn so dem Vater und lieen ihm sagen: Diesen Rock haben wir gefunden, siehe, ob es der Rock deines Sohnes ist." Jakob kannte ihn sogleich und schrie vor Schmerz laut auf: Ja, es ist der Rock meines Sohnes, ein wildes Thier hat meinen Joseph gefressen!" Er zerri seine Kleider (da war ein Zeichen der hchsten Trauer bei den Israeliten) und weinte unaufhrlich um seinen Sohn. Seine brigen Kinder kamen, ihn zu trsten;, aber fr ihn war kein Trost mehr. ,Ich," seufzete er, vor Jammer werde ich bald zu meinem . Sohne in's Grab Hinunterfinken." Die Jsmaeliten verkauften den Joseph an Putiphar, einen vornehmen Aegyptier. Joseph diente seinem Herrn treu und redlich, und darum war auch Gott stets mit ihm. Putiphar gewann den Jngling sehr lieb. Einst aber wollte das bse Weib des Putiphar ihn zu einer Snde verfhren. Joseph aber sprach: Wie kann ich dieses Uebel thun und gegen meinen Gott sndigen!" Sie wollte ihm beim Mantel festhalten. Er aber lie den Mantel im Stich und floh davon. Das bse Weib verklagte ihn nun bei ihrem Manne, als habe der fremde Jngling sie zum Bsen verfhren wollen, und damit er ihr um fo eher glaubte, zeigte sie ihm den Mantel. Da ward der Herr zornig und lie ihn augenblicklich in's Gefngni werfen. Aber Gott war mit ihm und lie ihn Gnade finden vor dem Kerkermeister. Dieser bergab ihm die Aufsicht der alle Gefangenen. Unter diesen war auch der Bcker und Mundschenk
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